Der Einsatz der
Gamma Knife Technologie bei einem Meningeom

Bei Meningeomen handelt es sich meistens um gutartige Tumore, also langsam wachsende Tumore. Sie entspringen nicht dem Hirngewebe, sondern den Hirnhäuten. Ihr Name leitet sich von der anatomischen Bezeichnung der Hirnhäute ab, den sogenannten Meningen.

Sie stellen etwa 15 % der Tumore des Schädelinneren dar und treten bevorzugt zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf. In einigen Fällen können auch mehrere Meningeome bestehen, sogenannte multiple Meningeome.

Frauen sind insgesamt häufiger betroffen als Männer. In seltenen Fällen jedoch zeigen die Zellen eine höhere Rate an Zellteilungen (atypisch), so dass sie eine höhere lokale Aggressivität besitzen. Metastasen in anderen Organen, wie bei einer Krebserkrankungen, kommen praktisch nicht vor.

Diagnose

Die Diagnose eines Meningeoms wird durch eine Kernspintomographie gestellt.

Überall wo sich Hirnhaut befindet, können Meningeome auftreten. Ein kleines Meningeom macht zunächst keine Beschwerden und wird oft als Zufallsbefund entdeckt. Unbehandelt werden die Tumore langsam größer und üben Druck auf das Gehirn aus. Dabei kann es zu einem Ödem kommen, also einer Wasseransammlung im Nervengewebe. Kopfschmerzen, neurologische Veränderungen oder epileptische Anfällen können die Folge davon sein. Da die verschiedenen Hirnregionen unterschiedliche Aufgaben haben, sind die Symptome naturgemäß abhängig von der Lokalisation des Meningeoms.

An der Schädelbasis umschließt die Hirnhaut auch Hirnnerven, sodass Meningeome der Schädelbasis häufig Hirnnervenausfälle verursachen. Dazu zählen z. B. Riech- und Geschmacksstörungen, Missempfindungen im Gesicht, Doppelbilder oder die Einschränkung der Sehkraft.

Die Behandlung von Meningeomen hängt von der Größe, der Lage und den verursachten Symptomen ab. Während bei kleinen „Zufallsbefunden“, in der Regel zunächst nur kontrolliert wird, um das weitere Wachstumsverhalten abschätzen zu können, müssen große, symptomatische Tumoren, die z. B. Lähmungen oder Epilepsie durch ihren Druck auf das umliegende Gewebe auslösen, meist zeitnah operiert werden. Kann man Knochen und Hirnhaut nicht vollständig entfernen, wachsen trotz „kompletter“ Entfernung die Meningeome in fast 50 % der Fälle (nach der Literatur 30–70 %) nach. Bei Teilentfernung ist also von einem Weiterwachsen regelhaft auszugehen.

Lage des Tumors

Große Bedeutung kommt daher die Lage des Tumors zu. Im Bereich der Schädelbasis, insbesondere in Nachbarschaft zu großen Blutgefäßen oder Hirnnerven, lassen sie sich in der Regel nicht komplikationslos komplett entfernen.

Radiochirurgische Behandlung bei kleinen Tumore

Kleine, vielleicht noch asymptomatische Meningeome der Schädelbasis, deren Wachstum durch aufeinanderfolgende MRT-Aufnahmen dokumentiert ist, lassen sich auch ohne vorangegangene Operation mit dem Gamma Knife erfolgreich behandeln. In 90–95 % der Fälle kann das Weiterwachsen dauerhaft gestoppt werden, bei minimalem Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen.

Radiochirurgische Behandlung bei Rezidivtumoren oder Tumorresten

Rezidivtumore oder Tumorreste, können wir nach einer Operation mit der radiochirurgischen Behandlungsmethode in gleicher Weise elegant ohne erneute Schädeleröffnung therapieren. In der Regel erreichen wir über einen längeren Zeitraum auch eine erkennbare Schrumpfung des Tumorgewebes. Somit sind die Heilungschancen hervorragend und die Lebenserwartung sollte nicht eingeschränkt sein.

Weniger Risiken bei der Radiochirurgischen Behandlung

Durch die Behandlung mit dem Gamma Knife vermeiden wir dabei die Risiken, die ein chirurgisches Verfahren mit sich bringen kann. Gefäßverletzungen, Verschlüsse wichtiger Blutleiter im Schädelinneren, Blutungen oder Schlaganfällen sowie Infektionen sind durch radiochirurgische Verfahren nicht zu erwarten.