Prinzipiell entscheidend ist:
- die Dosis (möglichst Hochdosisbereich 18-25 Gy Einzeldosis)
- die Konformität (maximale Dosis im Nidusbereich und minimale Dosis in der Umgebung)
- die Selektivität (Abnahme der Dosis in der direkten Umgebung des Zielvolumens)
- die Genauigkeit (der Strahlanwendung und Positionierung bzw. Fixierung des Patienten)
Wirkung der Bestrahlung auf Angiome / Arteriovenöse Malformationen:
Die Blutgefäße entwickeln nach einer Bestrahlung im Verlauf von Monaten bis Jahren Verdickungen der Gefäßinnenhaut. Dieser Prozess soll einen Verschluss der veränderten Gefäße bewirken. Das nennt man Obliteration.
Nach Bestrahlung verändert sich die Gefäßwand jedoch nur langsam, und benötigt zum kompletten Verschluss der kranken Gefäße mehrere Jahre (meistens 1-3).
Soll ein kombiniertes Vorgehen aus Bestrahlung und Embolisation zur Anwendung kommen, empfehlen wir, zunächst die Bestrahlung durchzuführen. Bei einem unvollständigen Verschluss besteht die Möglichkeit, zusätzlich zu embolisieren. Falls doch zuerst embolisiert wird, muss mindestens 4-6 Monate mit einer Bestrahlungsplanung abgewartet werden, um die Rekanalisierungsvorgänge abschätzen zu können.
Die Wahrscheinlichkeit der Obliteration ist abhängig von der Strahlendosis, dabei bewirkt eine höhere Dosis einen besseren und schnelleren Verschluss.
Für eine radiochirurgische Bestrahlung sollte der maximale Durchmesser des Angioms nicht größer als 2,5-3 cm sein. Eine Bestrahlung sollte sich in aller Regel auf den Nidus beziehen.
Die jährliche Blutungsrate beträgt nach Bestrahlung ca. 2 % und entspricht somit der spontanen Blutungsrate.
Strahlenwirkung im Angiom / der Arteriovenösen Malformation:
- Hochdosisbestrahlung 20-25 Gy
- Angiom (AVM) sollte möglichst klein sein (<2,5 cm)
- Verschlußrate nach Radiochirurgie 70-80 %, doch erst nach 1-3 Jahren vorhanden
Nachsorge
Nach Bestrahlung empfehlen wir regelmäßige MRT-Kontrollen durchzuführen. Um einen definitiven Verschluss des bestrahlten Angioms anzuweisen, wäre nach ca. 1-3 Jahren eine nochmalige Angiographie notwendig. Sollte man noch keinen kompletten Verschluss erreicht haben, kann man über eine Operation, Embolisation oder eine nochmalige Bestrahlung sprechen.