Der Tumor der Hypophyse wurde bereits operativ entfernt, doch dann bekommen Sie die Diagnose, dass es sich um einen Rezidivtumor handelt – das Hypophysenadenom also wiederkehrt? Oder wurde bei Ihnen in einer Nachuntersuchung festgestellt, dass noch ein verbliebener Resttumor nach dem Eingriff existiert?
In beiden Fällen ist die radiochirurgische Behandlung mit Gamma Knife die ideale Lösung für Sie, denn die Therapie bietet Ihnen als Patienten gegenüber der klassischen Operation viele Vorteile:
1. Operationsrisiken ausgeschlossen
Die Risiken einer Vollnarkose, Blutungskomplikationen oder gar Infektionen etc., die im Laufe der Operation entstehen können, werden vermieden.
2. Wenig Nebenwirkungen
Aufgrund des sehr steilen Dosisgradienten bei Gamma Knife sind Nebenwirkungen am umliegenden Gehirn hier reduziert. Vergleichbar mit der Funktionsweise eines Brennglases werden bei der Behandlung 192 niedrig dosierte Kobalt-60-Strahlen mit einer Genauigkeit im Submillimeter-Bereich in einem einzigen Punkt gebündelt.
3. Weniger Belastung für den Körper
Nach einem Eingriff mit dem Gamma Knife können innerhalb von zwei Tagen belastende, körperliche Tätigkeiten wie zum Beispiel die Berufstätigkeit in der Regel wieder aufgenommen werden. Nach einem operativen Eingriff bei einem Hypophysenadenom sollte man dagegen zwischen 3 und 6 Wochen auf belastende körperliche Tätigkeiten verzichten.
4. Kein Krankenhausaufenthalt
Ein Krankenhausaufenthalt wird in der Regel vermieden. Ausnahmen sind immer dann gegeben, wenn der Patient aufgrund von Begleiterkrankungen eine stationäre Betreuung und Überwachung benötigt. Dann kann eine radiochirurgische Behandlung auch stationär erfolgen.
Ziel der Behandlung mit dem Gamma Knife
Ziel jeder radiochirurgischen Behandlung mit dem Gamma Knife ist es, ein Weiterwachsen des Tumors zu verhindern. Dieses Ziel wird in mehr als 90 % der Fälle durch eine einmalige Behandlung erreicht.
Bei hormonaktiven Hypophysenadenomen wird darüber hinaus angestrebt, die erhöhte Hormonproduktion zu normalisieren. Dieses Ziel wird statistisch bei Morbus Cushing Patienten in fast 70 % der Fälle erreicht. Bei Patienten mit Prolaktinom in ca. 60 % der Fälle und bei Patienten mit Akromegalie in etwa der Hälfte der Fälle. Nebenwirkungen (Sehstörungen, Doppelbilder etc.) werden dabei in weniger als 3–5 % der Fälle beobachtet. In etwa 10 % der Fälle kann es zu einer weiteren Verschlechterung der Hormonwerte kommen.
Die Radiochirurgie ist immer dann möglich, wenn der Rest- oder Rezidivtumor einen ausreichenden Abstand zum optischen System aufweist, gegenüber den umliegenden Strukturen gut abgegrenzt ist und eine gewisse Größe nicht überschreitet. Sollte ein Tumor an das optische System (Sehnerv) heranreichen, kann man auch hypofraktioniert (5–7 Tage) mit dem Gamma Knife behandeln.