Unbehandelt führen Metastasen im Gehirn innerhalb von Wochen bis wenigen Monaten zum Tod. Akute Symptome, die durch eine Hirnschwellung hervorgerufen werden (Hirndruck), können mit Kortison kurzzeitig gemindert werden. Sollten die Metastasen epileptische Anfälle hervorrufen, lassen sich diese durch die Gabe eines Antiepileptikums kontrollieren.
Für die Therapie von Hirnmetastasen stehen heute prinzipiell vier Wege zur Verfügung:
- Die mikrochirurgische Entfernung (Operation)
- Die Bestrahlung des gesamten Hirnschädels
- Die Chemo- oder Immuntherapie
- Die Radiochirurgie (Gamma Knife)
Keines der Verfahren ist für jede Art, Größe, Anzahl und Lokalisation von Hirnmetastasen gleich geeignet. Aus diesem Grund wird das beste Behandlungsverfahren für jeden Patienten individuell im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt.
So ist eine Operation notwendig, wenn eine große, raumfordernde Metastase entfernt werden muss. Chemo- und Immuntherapien können Hirnmetastasen, wenn überhaupt, allenfalls für eine gewisse Zeit am Wachstum hindern. Das liegt an der Undurchlässigkeit der Blut-Hirnschranke für diese Substanzen.
Die Ganzhirnbestrahlung wiederum hat einen großen Nachteil: sie kann nur einmal im Leben durchgeführt werden. Darüber hinaus kann sie eine bleibende Hirnschädigung hervorrufen. Nach 6–12 Monaten macht sie sich bereits mit Hirnleistungsstörungen (Gedächtnisstörung, Konzentrationsstörung, Verlangsamung, Gleichgewichtsstörungen) bemerkbar. Vor allem die strahlenunempfindlichen Hirnmetastasen lassen sich mit einer Ganzhirnbestrahlung oft nicht dauerhaft abtöten.
Die Radiochirurgie wiederum kann alle Arten von Hirnmetastasen ziemlich zuverlässig therapieren, weil sie eine hochpräzise konzentrierte Strahlendosis appliziert. Besonders bei den kleinen Metastasen ist die Umgebungsbestrahlung hierbei sehr gering und führt somit selten zu Nebenwirkungen.